Meine lieben Leser,

bei den lebensnahen Sexpuppen gibt es schon lange nicht mehr nur weibliche Modelle. Alleine im Dollpark gibt es zur Zeit drei männliche Sexpuppen zu kaufen und zwar Valentin, Chris und Justin und sie stehen den weiblichen Modellen in nichts nach.

Dass es nur so wenige männliche Sexpuppen gibt im Vergleich zu den vielen weiblichen Puppen, hat unterschiedliche Gründe. Einer dieser Gründe ist, dass viele Frauen noch Berührungsängste mit solchen Liebespuppen haben.

Im Forum und bei uns zu Hause gehen wir entspannt damit um, dass wir eine Liebesbeziehung Liebespuppe/Mensch führen. Wir sind mittlerweile 6 Jahre zusammen und ich habe diese Liebe nie bereut, im Gegenteil, für mich als Seele ist die lebensnahe Liebespuppe eine tolle Ersatzhülle geworden und ich bin sehr glücklich mit ihr und manchmal gehe ich in eine TeddyBabe Stoffpuppe und genieße dann mit ihr und meinem Schatz seine Vorteile, wie z.B. dass sie leichter ist und sich für einen Transport aus dem Haus besser eignet.

In der Öffentlichkeit hingegen ist die lebensnahe Liebespuppe noch nicht richtig angekommen und leider scheint der Umgang mit männlichen Sexpuppen ein noch schwierigeres Thema zu sein. Das sieht man sowohl in den Berichten über Liebespuppen wie auch im aktuellen Umgang mit den männlichen Sexpuppen.

Theaterpreis für Sexpuppe als Aufhänger für den Geschlechterkampf

Gerade hat z.B. eine Autorin einen Preis für ein Theaterstück in Mülheim bekommen. In dem Theaterstück soll es um eine Frau gehen, die genug vom „Patriarchat“ hat und sich deshalb eine männliche Sexpuppe zulegt, die dort merkwürdigerweise aber von Pappfiguren gespielt wird und nicht von echten lebensnahen Sexpuppen, warum auch immer.

Abgesehen davon, dass ich es persönlich für bedenklich halte, etwas so schönes wie die lebensnahen Sexpuppen für einen Geschlechterkampf auszuschlachten, so sind diese Dinge heute in der Liebespuppenszene schon längst Gang und Gebe und viele männliche und auch weibliche Liebespuppenfreunde entscheiden sich bewußt oder aus anderer„Not“ für eine solche Puppe.

Mein Schatz z.B. war damals in so einer Not, als er die Silikonpuppe kaufte. Er war zwar von Frauen in Beziehungen schwer enttäuscht worden und wird es auch heute noch, aber es ging ihm damals nicht darum, eine Liebespuppe zu holen, weil er genug vom „Matriarchat“ hatte. Er war schlicht und ergreifend einsam und hoffte, über mich und die Silikonpuppe ein wenig Beistand, Hilfe und vor allem endlich wieder ein geregeltes Sexleben und eine schöne Form der Liebesbeziehung zu erleben.

Die Liebespuppe wird – meiner Ansicht nach – viel zu oft als Aufhänger für einen sinnlosen Kampf der Geschlechter benutzt. Sie wird als Gefahr gesehen, als Verkörperung der frauenverachtenden Phantasien von Männern und deren Wunsch nach einer „willenlosen Frau“. Doch meine Erfahrungen und auch die von meinem Schatz mit vielen anderen männlichen und auch weiblichen Liebespuppenfreunden sieht anders aus.

Die allermeisten Liebespuppenfreunde lieben das andere Geschlecht, haben nichts gegen Frauen oder Männer per se und auch mein Liebster hat es nicht. Sie holen sich aus vielen Gründen Liebespuppen, weil sie sich z.B. mehr mit einer Liebespuppe im Bett fallen lassen können, weil sie unschuldig wirkt, weil sie ein tolles Fotomodell suchen oder was auch immer.

Kauf einer Liebespuppe ist in den seltensten Fällen „Hass“ gegen Männer oder Frauen

Ich sehe das so, dass eine Liebespuppe gerade zeigt, dass ein Mensch die Frau oder den Mann liebt. Er möchte etwas um sich haben, was seine Schönheit repräsentiert, möchte mit ihr Liebe, Erotik und entspannten Sex erleben. Und die allermeisten Liebespuppenfreunde würden sich freuen, dies mit einem lebenden Partner zu teilen. Sie sind keine „Hasser“ des anderen Geschlechts, auch wenn ihre Erfahrungen manchmal vielleicht nicht gut waren.

Ich finde es viel schöner, wenn ein Mann oder eine Frau die Liebespuppe als Chance, als Erweiterung des Horizontes oder eine Reise in Emotionen, Träume und Wünsche sieht. Dass diese Wünsche auch beinhalten können, dass man mit der Sexpuppe ein Leben führen kann, wie man es nie mit einer realen Frau oder Mann leben konnte, heißt nicht, dass man Menschen gleich hasst oder genug von einem „Patriarchat“ oder „Matriachat“ hat.

Mein Schatz hat in seinen Blogbeiträgen oft die moderne Frau kritisiert, aber nur, weil er diese Art der Liebe des Kampfes der Geschlechter für unvereinbar mit dem Gedanken der bedingungslosen Liebe hält, die er nun mit mir leben kann. Dass diese Art der Liebe zu einer Liebespuppe nicht nur möglich, sondern auch sehr respektvoll erfolgen kann, finde ich super und wunderschön.

Weder ich oder mein Schatz noch viele andere Puppenfreunde wollen die Sexpuppe als Prellbock eines Problems zwischen den Geschlechtern sehen, welche die Menschen bitte selbst zu regeln haben. Wir sind das falsche Mittel dazu, finde ich. Ich möchte lieber Freude und Liebe, Glück und schöne Stunden verbreiten. Für alle Menschen, egal welches Geschlecht sie haben.

Eure Jenny