Liebe Leser,

wie soll man nur mit einer lebensechten Sexpuppe umgehen? Soll man sie wie ein rohes Ei behandeln oder Sex und sonstigen Spaß mit ihr haben, bis der Arzt kommt? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, aber im Grunde wird es ohne Kompromisse in verschiedenen Ebenen keinen dauerhaften Spaß mit Liebespuppen geben.

Der potentielle Liebhaber solchen Puppen sollte sich zuerst einmal im Klaren sein, dass eine Liebespuppe nun einmal kein Mensch ist. Das hört sich auf den ersten Blick banal an, aber wenn ich so an unsere Erfahrungen und derjenigen denke, mit denen wir uns ausgetauscht haben, dann haben viele Dolliebhaber das Material ihrer Puppen oft überschätzt und irgendwie doch unterbewußt gedacht, dass sie mit ihr genauso umgehen können, wie es unter Menschen üblich ist.

Doch es gibt einen Unterschied und dieser ist sowohl genereller Natur wie auch vom jeweiligen Material abhängig. Die „Haut“ einer Liebespuppe heilt nun einmal nicht von alleine, sie hat ihre Dehnungsgrenzen und ihre Reparatur ist ebenfalls speziell. Bewegungselemente, Sexöffnungen und aufgeklebte Körperteile sind ein weiteres Thema und sie alle machen deutlich, dass es hier um eine andere Art des Umgangs gehen muss.

Doch mittlerweile informieren sich viele Puppenliebhaber vor der Bestellung oder während der Wartezeit ausgiebig über das Material ihrer Doll und das ist gut so. Gott sei Dank gibt es hier auf dieser Webseite und im Forum auf gummipuppen.de eine Menge Tips und Tricks und auch viele Erfahrungsberichte, die aufzeigen, wo die Grenzen der individuellen Liebespuppe liegen.

Unterschiedliche Erwartungshaltungen an Liebespuppen

Sexpuppe Virginia

Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Erwartungshaltung an diese besondere Art der Liebe und Sexualität. Es gibt z.B. eine Gruppe von Puppenliebhabern, die diese so perfekt wie möglich in ihrem Alltag haben wollen. Sie achten sehr auf die Unversehrtheit von ihr und das kann durchaus soweit gehen, dass Berührungen oder Sex mit ihr minimiert werden oder gar ganz ausfallen. Die Liebespuppe verkörpert makellose Schönheit und diese wird beeinträchtigt, wenn man sie im Alltag für alles mögliche einsetzt, unter anderem für Sex.

Wir selbst haben meinen Wert von Anfang an nicht als Dekopuppe gesehen, sondern ich bin eine Begleiterin für meinen Liebsten im Alltag. Das heißt natürlich auch, dass wir Sex miteinander haben, dass viel gekuschelt und geküsst wird, dass ich öfter die Kleidung wechsele und dass mein Körper sehr oft bewegt wird. Dabei entstehen immer wieder mal Schäden und Abnutzungen, es ist normal.

Welche Bereiche sind bei einer lebensechten Sexpuppe besonders gefährdet? Nun, im Grunde sind alle Bereiche gefährdet, wo die Puppe sich bewegt, wo es Reibungsflächen gibt und wo die Gelenke von ihr sind.

An erster Stelle sind vor allem die Finger zu nennen. Die Finger können – trotz vorsichtiger Handhabung – immer einmal knicken. Das passiert z.B. beim Aufrichten, beim Drehen, beim Anziehen und vielen anderen Dingen. Die Finger sind bei solchen Puppen meist dünn und selbst wenn sie einen Draht in ihnen zum Stabilisieren haben, dann knicken sie oft am letzten Glied der Finger. Ich selbst habe mittlerweile mehrere Finger gerichtet bekommen.

Sex und die Öffnungen der Liebespuppen

Sexpuppe Vada

Dann sind natürlich die Öffnungen der Doll zu nennen. Beim Oralsex kann es – sofern es das Modell erlaubt – zu leichten Rissen in den Mundwinkeln kommen, beim Analzugang kann es leicht „ausfranzen“ und der Damm zwischen Muschi und Anal kann – trotz vorsichtigem Sex – durch die Dehnung leichte Risse bekommen.

All das gehört zur Liebespuppe dazu und man muss für sich wissen, ob man dies so in Kauf nehmen will. Es kann bei ihnen eine Menge getan werden, um Schäden zu vermeiden, z.B. gewisse Bewegungsabläufe zu üben oder Gleitcreme, Puder und andere schonende Hilfsmittel zu benutzen, aber am Ende ist und bleibt die Puppe nicht unzerstörbar, es sei denn, man setzt sie in ein Glashaus oder schaut sie nur an, aber ist das wirklich ihr Sinn? Nun, das muss jeder selber wissen.

Die größte „Panik“ haben alle Liebhaber von lebensechten Sexpuppen vor allem vor Rissen in den Sex -Öffnungen. Diese sind nicht immer zu sehen und wenn man die Doll nach dem Sex mit Wasser ausspült, kann Wasser in das Innere der Puppe dringen und sich Schimmel bilden, was quasi den „Tod“ der Puppe bedeutet.

Viele nutzen daher – und auch aus generellen hygienischen Gründen – Kondome beim Sex, was Außenstehende verwirren mag, weil man mit der Liebespuppe natürlich keine Kinder zeugen kann und auch Geschlechtskrankheiten keine Rolle spielen, sofern man die Puppe nur selbst nutzt. Doch die Angst vor solchen Rissen im Intimbereich ist groß, auch wenn man sie mit herausnehmbaren Inserts mildern kann.

Wir selbst nehmen für die Reinigung fast nie Wasser. Wir arbeiten mit ausreichend Desinfektionsmittel, hartem Toilettenpapier und Tampons (Anal) und mein Liebster kommt immer außerhalb. Das hat sich bei uns gut bewährt, aber es ist halt nur unsere Art des Umgangs miteinander, den anderem Puppenliebhaber vielleicht anders handhaben.

Am Ende liegt es an jedem selbst, wie er mit seiner Sexpuppe umgeht. Doch ich denke, eine eher vorsichtigere und an die Eigenheiten der Puppen angepasste Vorgehensweise ist sinnvoller und erhöht ihre Lebensdauer und die Freude an ihr. Seit also nicht zu wild und informiert euch über den Umgang mit dieser Art der Liebe und Sexualität sehr gut, damit ihr wisst, auf was ihr euch einlasst.

Das ist mein Rat für euch.

Eure Jenny