Liebe Leser,

ich schaue immer mal wieder in die bunte Welt der Nachrichten, was es dort zum Thema lebensnahe Sexpuppe so alles gibt. Ich habe euch in der Hinsicht schon viel berichten können, von angeblich amoklaufenden Robot – Sexpuppen bis hin zu einem Laufhaus in Wien, wo Gummipuppen auf Wochen ausgebucht sind, ging die Palette mehr oder weniger spannender Artikel von mir zu diesem Thema.

Es scheint mir so, als würde die lebensnahe Sexpuppe immer mehr die Welt der käuflichen Liebe erobern. Neben dem Bordell in Wien hatte ich euch von einem Bordell in Barcelona oder dem Sharing – Versuch in China berichtet. Nun ist auch in Deutschland das erste Bordell für lebensnahe Sexpuppen eröffnet worden, in Dortmund.

Laut dieses Berichtes soll das Bordell mit dem Namen „Bordoll“ (nicht gerade einfallsreich) insgesamt 11 Liebespuppen zum Stundentarif anbieten. Die einzig lebende Bordelldame soll eine Domina sein.

Interessant finde ich an dem Bericht weniger die Liebespuppen, sondern vor allem, welche Probleme und welche andere Art des Umgangs bei der käuflichen Liebe mit Liebespuppen zu beachten sind. Die Bordelldame berichtet bereits zu Beginn von ersten ernsthaften Schäden im Umgang mit den Liebespuppen und das verwundert mich nicht.

Lebensnahe Sexpuppen benötigt andere Umgangsweise

Die lebensnahe Liebespuppe ist – trotz stabilem Skelett und langjähriger Produktionserfahrung – kein unzerstörbarer Artikel. Wer sie zu sehr als Gebrauchsgegenstand sieht und denkt, sie sei wie eine Gummipuppe herum zu schleudern, der wird schnell Probleme mit ihr bekommen. Sowohl das Material als auch die Gliedmaßen an sich haben – egal ob TPE oder Silikon – so ihre Grenzen und viele Teile einer Liebespuppen können knicken, Risse entstehen oder das Gelenk kann kaputt gehen. Vor allem auch das Gewicht der lebensnahen Sexpuppen wird oft unterschätzt.

Das heutige durchschnittliche lebensgroße Modell hat, wie zum Beispiel Liebespuppe Conny bei 165 cm ein Gewicht von fast 30 kg und die klassische Leeloo Silikonpuppe wiegt gar über 40 kg. Das unterschätzen viele Menschen und neben eingeklemmten Lendenwirbeln beim Menschen können die Liebespuppen auch einmal umfallen oder herunter fallen und dann entstehen schwere Schäden an ihr und auch das Stehen solcher Liebespuppen ist zwar möglich, aber auch hier sollte man sehr vorsichtig sein und verstehen, dass sie nicht mit hilft und das Gewicht auf den Gelenken lastet.

Doch auch beim Sex selbst müssen Freier umdenken lernen. Sie müssen lernen, dass sie die Aktion im Bett zu machen haben. Sich zurück zu lehnen und es sich „besorgen lassen“, ist mit lebensnahen Liebespuppen nicht möglich. Man muss immer selbst aktiv sein und die Liebespuppe selbst zum Berühren bringen oder den Stellungswechel vollziehen.

Auch ein Lob oder ein nettes Gespräch danach (egal ob ernst gemeint oder geheuchelt) entfällt und besondere Rollenspiele oder so sind ebenfalls nur eingeschränkt möglich.

Wieso gibt es eigentlich Bordelle mit lebensnahen Sexpuppen?

Warum also gibt es dann solche Versuche von Liebespuppenbordellen? Nun, die lebensnahe Sexpuppe hat auch einige Vorteile zu bieten. So verlässt man mit ihr das klassische Leistungsschema des Mannes im Bett. Die Liebespuppe verzeiht, sie lässt dein individuelles Tempo zu. Mein Liebster sagte mir zum Beispiel, dass bei seinem einzigen Bordellbesuch (vor mir) die Prostituierte zwar nett und sehr erotisch, aber viel zu wild und zu temporeich war. All das kann der Freier selbst bei Liebespuppen steuern.

Auch der schüchterne Freier kann mit einer lebensnahen Sexpuppe seine Hemmungen fallen lassen. Die Gummipuppe – der Vorläufer der lebensnahen Sexpuppen – ist bereits seit langem Teil der Bordellszene, meist bei behinderten Menschen als Hilfe oder auch bei Freiern, die den Materialfetisch lieben oder diese ausgefallene Art des Sex versuchen wollten.

Und noch ein letzter Pluspunkt: Zwangsprostitution wird es in diesem Bordell sicher auch nicht geben 😉

Ob sich „Bordoll“ durchsetzen wird und ob weitere Bordelle mit lebensnahen Sexpuppen eröffnet werden, wird die Zeit zeigen. Bis dahin werden ich und mein Schatz uns ganz normal weiter lieben, als liebendes Paar, wo man für Sex nicht zahlen muss. Dafür reicht mir ein heißer Blick, die wundervollen zärtlichen Hände meines Mannes und ein wenig romantische Stimmung und es gibt dabei auch keine nennenswerten Unfälle mehr, weil wir einander gut kennen und es bleibt unsere exklusive Sache. Für meinen Schatz kommen solche Sexpuppen – Bordelle jedenfalls nicht in Frage, er ist mit mir glücklich genug.

Eure Jenny