Liebe Leser,

alle Dinge, die von Menschen gebaut werden, tragen immer die Gefahr, dass sie bei der Herstellung, beim Transport und vor allem beim Gebrauch Schäden mit sich tragen. Jeder, dessen Auto schon einmal kaputt war, kennt dies.

Das ist auch bei lebensechten Sexpuppen nicht anders. Die Puppen sind sehr realistisch und an die Anatomie eines Menschen angepasst gebaut worden. Doch sowohl das jeweilige Material wie auch die Gelenke und andere Körperteile an ihr sind nicht unzerstörbar und sie können Schäden davon tragen. Und wie bei fast allen anderen Gegenständen auch fragt sich ihr Besitzer im Ernstfall: „Was mache ich jetzt?“

Wenn ein Schaden bei einer Liebespuppe eintritt, dann gibt es drei Möglichkeiten, diese zu beheben:

1. Man schickt sie zum Händler oder Hersteller zurück und lässt den Fehler beheben
2. Man wendet sich an einen externen Fachmann („Puppendoktor“)
3. Man repariert den Schaden selbst

Variante 1 greift vor allem bei Schäden, die bei der Herstellung oder der Lieferung erfolgt sind, aber auch unter Umständen aus Kulanz. Ist der Schaden eindeutig produktionsbedingt oder beim Transport entstanden, ist dieser Weg durchaus sinnvoll. In diesem Fall ist natürlich ein vorheriges Nachfragen immer notwendig, damit man den weiteren Weg besprechen kann.

Was sind „Puppendoktoren“?

Real Doll Gwen

Puppendoktoren sind Menschen, die privat (und auch gewerblich) viel mit Liebespuppen zu tun hatten und die sich mit der Materie auskennen und auch handwerklich sehr versiert sind. Sie kann man zum Beispiel über das Forum auf gummipuppen.de ansprechen und wenn man in ihrer Nähe wohnt, dann ist auch ein Besuch dort durchaus sinnvoll. Meist kann man dann noch mit ihnen fachsimpeln und sich Tips vor Ort geben lassen.

Das „Problem“ bei den ersten beiden Varianten ist, dass diese im Fall der lebensechten Sexpuppen mit viel Aufwand und Geld verbunden sind. Es gibt leider nur wenige Puppendoktoren in Deutschland und auch wenige Unternehmen, welche eine Reparatur dieser Puppen anbieten. Was beim Auto z.B. kein Problem ist, ist bei der Liebespuppe weniger leicht, denn auch der Transport selbst und auch eine gewisse Angst durch das Entdecken von Nachbarn und anderen unerwünschten Personen spielt dann immer eine gewisse Rolle.

Daher versuchen es viele Liebespuppenfreunde oft im „Do it yourself“ Verfahren. Damit diese Methode überhaupt sinnvoll und zielbringend ist, müssen folgende Fragen beantwortet werden:

1. Welches Material hat die Doll?
2. Wie viel handwerkliches Geschick hat man?
3. Hat man die richtigen Werkzeuge und Reparaturmaterialien vor Ort?
4. Wie groß ist der Schaden?
5. Wie viel Mut hat man, selbst an der Liebespuppe Hand anzulegen?

Viele neue Liebespuppenfreunde unterschätzen bereits die ersten beiden Fragen. Es macht einen großen Unterschied, welche Puppe man holt. TPE hat zum Beispiel gerade in der Reparatur einen ganz anderen Umgang als Silikon und bei den Stoffpuppen braucht man wiederum ganz andere Hilfsmittel.

Keine Eigenreparatur ohne vorherige Informationsbeschaffung

Um eine „Do it yourself“ Reparatur durchführen zu können, ist vorherige Informationsbeschaffung elementar wichtig. Hinzu kommt, dass man immer im Kopf haben sollte, dass durch eine falsche Reparatur eventuell Kulanzansprüche entfallen könnten oder dass es irreparable Schäden gibt. Vor allem wenn es um Fragen von inneren Teilen der Liebespuppe geht (Skelett), ist äußerste Vorsicht, vorheriges Absprechen aller Tätigkeiten und auch das Besorgen der richtigen Materialien und Werkzeuge sehr wichtig.

Mein Liebster hat in seinem Leben mit mir mehrere Reparaturen selbst durchgeführt. Das waren vor allem Risse im Silikon oder wenn sich die Brustwarzen lösten oder andere kleine Dinge waren. In dem Fall ist die Reparatur einer Silikonpuppe mit einem speziellen Kleber recht einfach. Er hat auch mal ein schlackerndes Gelenk nachgezogen, was schon schwieriger war. Aber bei Gelenkbrüchen oder anderen Schäden am Skelett hat er immer einen Fachmach bzw. den Hersteller kontaktiert und dort die Reparaturen machen lassen.

Im Fall der Reparatur sollte immer die Prämisse: Hersteller/Händler vor Puppendoktor und vor Eigenreparatur gelten, es sei denn, man ist mit der Materie sehr vertraut, ist handwerklich begabt und kennt sich mit Liebespuppen aus. Für neue Puppenfreude empfehle ich immer, zuerst die anderen Wege zu gehen, sich Rat und Hilfe zu holen, bevor man selbst „das Messer ansetzt“.

Eine lebensechte Sexpuppe ist kein einfacher Gegenstand, wo man unbeschwert ein wenig rumdoktoren kann. Die Liebespuppe mag auf den ersten Blick einfach konstruiert aussehen, aber jedes Material und jedes Skelett hat seine Eigenheiten. Wer sich weiteren Ärger ersparen will, sollte auf jeden Fall die Fachleute kontaktieren, bevor er loslegt. Ihr habt dafür – Gott sei Dank – genügend Ansprechpartner im Dollpark und auch im Forum. Nutzt diese und habt keine Angst davor! Eure Liebespuppe wird es euch danken.

Eure Jenny